Aufsatz von Stephan Hollweg, Heilpraktiker
Vorbemerkung:
Es gibt eine Vielzahl von Theorien, Meinungen und Forschungsergebnissen zur Anreicherung von Wasser mit Gasen oder Metall-Ionen, und es gibt viele Geräte zur Herstellung oder Produkte zum Kauf solcher Wässer, die jeweils intensiv beworben werden.
Alle wollen „Wasser aufwerten“ oder „die beste Qualität“ – das ist nachvollziehbar, wird aber leider nicht erreicht, denn die Argumente und Prozesse halten einer Prüfung für den ernährungsphysiologischen Wert oder die Gesundheits-Optimierung nicht stand.
Hier nun mein „neutraler Blick“ auf die Sachverhalte:
- Der menschliche Organismus „betreibt“ seine Lebenstätigkeiten auf allen Ebenen mit oder im Wasser.
- Dieses Wasser ist in den vier Flüssigkeitsräumen des Körpers (Zelle, Interstitium, Liquor, Blut) als reines Wasser (H2O) „unterwegs“ und an Reaktionen, Stofftransporten und -Umwandlungen beteiligt.
- Es ist für diese Prozesse gleichzeitig Medium, Katalysator, Lösemittel, Träger und Kommunikator.
- Aufgrund seiner hexagonalen Struktur an Grenzflächen ist es darüber hinaus „die Zeitung“ und/oder das Gedächtnis für die Zelle im Kontakt mit anderen Zellen oder höheren Ordnungen (Organe, Bewegung, Empfinden) und speichert und vermittelt Informationen (= „Vierte Phase“/Flüssigkristall).
- Bei der Entfrachtung/Entgiftung des Organismus ist der Wasserweg (über Lymphe, Urin, Faeces, Schweiß, Atem) das wichtigste Detox-System.
- Hierbei ist die Frachtreduktion des Lösemittels Wasser wichtig, denn „ein voller Müllwagen nimmt Deinen Müll nicht mit“ (= Übersäuerung, Verschlackung).
- Zur besseren Entgiftung trinken wir deshalb frachtarmes Wasser (= unter 100 mg/l Mineralgehalt bei gekauften Mineralwässern, bzw. unter 50 µS Leitwert bei gereinigtem/gefiltertem Wasser)
Basenwässer, Ozon-/Sauerstoffwässer oder Wasserstoffwässer sind in diesem Zusammenhang als Produkte zu beschreiben, die einen Mehrwert an Energie, Zufriedenheit oder Gesundheit vermitteln sollen, aber:
- Auf organismischer Ebene (in Mund, Speiseröhre, Magen) werden gelöste Gase aufgrund der steigenden Wassertemperatur, die sich an die Körper-Innentemperatur angleicht, mit dem sinkenden Gas-Partialdruck physikalisch bedingt abdampfen.
- Bei der vorhandenen Körper-Innentemperatur der Organe, (z.B. bis zu 42°C in der Leber) kommen hier Gase und Wasser nicht mehr „im Verbund“ und damit mit gesteigerter Konzentration der „Produkte“ an der Zelle an.
- Auf zellulärer Ebene gibt es darum keine Wassermoleküle, die „beladen“ sind mit Metall-Ionen, Ozon, Sauerstoff oder Wasserstoff. Sie verrichten ihre Arbeit wie immer als H2O.
Wasserstoffwasser ist bisher nicht fundiert für irgendeine gesteigerte gesundheitliche Wirkung belegt; Wasser ist sowieso eine oszillierende Flüssigkeit und dissoziiert und assoziiert ständig H+-Ionen aus dem Molekülverbund und wieder zurück – es stellt also ständig H+-Ionen zur Verfügung, ohne dafür bezahlen zu müssen…
Ozonisiertes Wasser hat eine Halbwertzeit für das zugesetzte Gas Ozon (O3) von 3 Sekunden, danach zerfällt dieses wieder in Sauerstoff-Moleküle (O2). Somit ist kein physiologischer Nutzen erkennbar.
Sauerstoffwasser hat o.g. Gründe für eine zu geringe Dosierbarkeit (Partialdruck der Gase in Wasser) und daher keinerlei Verwendungsspektrum im Wasser für den Menschen. Sauerstoff-Anreicherungen sind vorteilhaft für die Unterwasser-Fauna und -Flora, aber nicht für Landsäugetiere.
siehe Tabelle:
Alkalisiertes Wasser (= „Basenwasser oder basisches Wasser“) ist als Alltagsgetränk auch deshalb nicht zu empfehlen, weil es durch die hohe Befrachtung mit Calcium-Hydroxid (Ca(OH)2) eine Belastung für den Stoffwechsel darstellt.
- Bei der Elektrolyse, als dem Aufspaltungsverfahren zur Gewinnung basischen und zeitgleich sauren Wassers, entstehen auf der alkalischen Seite Calcium Ionen (Ca++).
- Diese wandern aber bis zur Kathode und holen sich dort zwei Elektronen zur Neutralisierung der Ladung ab.
- Dadurch entsteht beim „Löschen“ (= Wasserkontakt) Calciumhydroxid, dies ist Kalk – genau der Kalk der sich als Ablagerung nachteilig bemerkbar macht.
- Nur aufgrund der geringen Menge (im mmol gemessen) und des dispersen Systems, fällt er nicht sofort aus, sondern bleibt in Schwebe.
- Nach Abstehen des Basenwassers bilden sich daher Kalkablagerungen im Gefäß.